ROSARA BROSUR : DE-FR-EN-SP-IT- KR-TR

Fühlst du dich zu Hause gefangen und isoliert?
Frauen, ihr habt das Recht zu fliehen Frauen, ihr seid NIEMALS schuld, wenn ihr Gewalt erlebt
Frauen*, es gibt Hilfe für euch

Was Du nicht vergessen solltest:
*Gewalt beginnt dort, wo deine Grenzen überschritten werden, u.a. auch in Beleidigungen, Respektlosigkeiten, Drohungen.
* Es gibt keine Entschuldigung für Gewalt.
* Wenn du Gewalt erlebst, ist es nicht deine Schuld, sondern immer die des Täters.
* Du bist einmalig. Du hast das Recht, dich und deinen Körper zu schützen.
* Niemand hat das Recht, dein NEIN zu ignorieren. Wenn dein NEIN nicht respektiert wird, musst du dir zuliebe dein NEIN durchsetzen. In welcher Form entscheidest du.

Was tun bei Gewalt?
* Schütze dich (und deine Kinder): Du hast viele Möglichkeiten. Du kannst NEIN sagen, du kannst schreien, du kannst dir Hilfe holen, du kannst weggehen, du kannst versuchen, mit dem Täter zu sprechen, du kannst zuschlagen, und vieles mehr.
* Hole dir Hilfe: Deine Nachbarin, deine Freundin, die Polizei. Wende dich an eine Beratungsstelle.
* Sprich über deine Erfahrungen. Du musst dich nicht schämen. Es ist NICHT deine Schuld.
* Mein Handy wurde mir weggenommen/ ich bin zu Hause einge-sperrt: Fenster öffnen: Leute ansprechen/schreien, sie sollen die Poli-zei rufen / Zettel mit Natelnummer oder «SOS» raushängen
* Denke im Voraus über einen Plan nach, der dir Sicherheit gibt, falls es (wieder) zu einer Krise kommt. Bereite z.B. einen Notfallkoffer vor (mit Kleidern, Medikamenten, Geld, Ausweisen), wenn du das Haus verlassen möchtest.
* Bei Panikattacken: Bewege dich, konzentriere dich auf deinen Atem oder einen bestimmten Geschmack, trinke ein Glas Wasser.
* Schütze deine elektronischen Geräte vor Kontrolle: Verwende «Priva-tes Browsing» im Internet, lösche deine Internetchronik, verwende ein gutes Passwort für dein Telefon.
* Corona-Krise: Du fühlst dich vielleicht überfordert und belastet, von der Arbeit, von der Familie, psychologisch. Gönn dir eine Auszeit. Le-se nicht ständig Corona-News. Du musst nicht immer «produktiv» sein.

Wir sind viele – du bist nicht alleine!

In meiner Nachbarswohnung wird laut und aggressiv gestritten. Soll ich intervenieren?
Ja, denn: Häusliche Gewalt ist ein Offizialdelikt und keine Privatsache. Je früher interveniert wird, desto eher kann eine schwere Gewalttat verhin-dert werden. Die Opfer und die Gefährdenden werden zudem anschlies-send von Fachstellen begleitet. So können auch die involvierten Kinder langfristig geschützt werden.

Frauen, was ihr tun könnt: Hotline RoSara: +41 79 120 09 10 Ambulanz: 144 Dargebotene Hand: 143 BIF Beratungsstelle für Frauen: +41 44 278 99 99

Wohin wende ich mich, wenn ich häusliche Gewalt erlebe?
Beratung Opferhilfe: https://www.opferhilfe-schweiz.ch
SPAZ (Beratung für Sans-Papiers): http://www.sans-papiers.ch
Frauenhäuser: https://www.frauenhaus-schweiz.ch

Jede*r hat das Recht auf Opferhilfe – Migrationshintergrund bleibt im Hintergrund – Es lebe die Gleichbehandlung

Zur Pandemie und ihrer Bedeutung für Frauen*
Die medizinische und wirtschaftliche Krise, in der wir uns gerade befin-den, ist nicht plötzlich über uns eingebrochen. Dass die Krise solch starke Ausmasse annimmt und für so viele von uns existenzielle Nöte hervor-bringt, hat mit dem System an sich zu tun, wie Arbeit und Gesellschaft organisiert sind. Unser Gesundheitswesen wird seit Jahren kaputtgespart und der Wirtschaft sind Profite wichtiger als Menschenleben.

Momentan tragen vor allem Frauen* die Gesellschaft, sie arbeiten in Gesundheitsbe-rufen und kümmern sich weiter um ihre Familien. Das heisst auch: Covid-19 trifft Frauen* durch diese Mehrfachbelastung besonders hart.

Die Politik versucht, die medizinische Verantwortung auf uns zu übertra-gen mit dem Ruf, wir sollten einfach zuhause bleiben. Sicher versuchen wir dies zu tun, aber dennoch müssen wir feststellen, dass die gesell-schaftlichen Strukturen die Krise nicht auffangen, wie sie es eigentlich sollten. Auch hier sind leider oft Frauen* negativ betroffen: für viele ist das Zuhause kein sicherer Ort, sondern ein Ort der Gewalt. Durch die Individualisierung des Pandemie-Problems nimmt die soziale Isolation zu. Deswegen ist es wichtig, sich trotz der chaotischen Situation auf mensch-liche Werte und Solidarität zu besinnen: seid achtsam miteinander und unterstützt euch so gut es geht!

Die Massnahmen im Zusammenhang mit Corona stellen den Alltag völlig auf den Kopf. Ängste und Sorgen vor Ansteckung, dem Verlust der Arbeit, sowie weniger soziale Kontakte führen dazu, dass viele Men-schen sich allein und hilflos fühlen. Auch die besonderer Situation durch fehlende Fremdbetreuung kann bei Eltern zu Überforderung führen. Gleichzeitig fühlen sich Menschen in engen Wohnverhältnissen einge-sperrt. Die Folgen dieser aussergewöhnlichen Situation äussern sich in depressiven Zuständen, Ängsten, Panikattacken, Suizidideen oder Ag-gressionen.

Auch wenn wir alle betroffen sind, trifft es strukturell benach-teiligte Personen heftiger und existentieller. Es sind Kinder und Frauen*, die mehrheitlich von häuslicher Gewalt betroffen sind. Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen haben nun finanzielle Einbussen oder verlieren gar ihre Arbeit. Wer bereits psychische Probleme hat oder sich einsam fühlt, den trifft die soziale Isolation schwerer. Wenn über gesund-heitliche Risiken im Zusammenhang mit Corona gesprochen wird, muss auch bedacht werden, dass die einschneidenden Massnahmen eben-falls gesundheitliche Folgen haben.

Das Leben wird durch gleiche Beteiligung, Bestreben, Solidarität und Teilen sinnvoll. Solidarität gibt Leben!

Wir als RoSara
Frauen* sind in den bestehenden gesellschaftlichen Strukturen und Ge-schlechterrollen benachteiligt und können dadurch in eine Spirale to-xisch-männlicher Gewalt geraten. Gewalt gegen Frauen* und Kinder kann physische, psychische und wirtschaftliche Aspekte aufweisen; sie wird immer systematisch ausgeführt.

Dieser Gewalt setzt RoSara Unterstützung und Sozialität von und für Frauen* entgegen – mit sozialen, kulturellen und Bildungsprojekten im Einklang mit den Bedürfnissen von Frauen. RoSara sieht sich insbeson-dere als staatlich unabhängiges Bindeglied zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund und denjenigen Institutionen, die unbürokra-tisch und parteilich allen Frauen in Not Hilfe leisten. RoSara hat eine klare emanzipatorische, antipatriarchale und antirassistische Haltung und setzt auf kollektive Solidarität statt auf individualistische, neoliberale Logik.

DOWLOAND IN PDF BROSUR-LYFLET : DE 1DE2

EN 1EN2

TR1TR2

IT1IT2

ES1ES2